Via Delphi nach Karditsa

Ihr habt nun schon länger nicht mehr von uns gehört. Keine Angst, uns geht es gut, wir sind nur sehr “beschäftigt” mit den vielen Orten, Landschaften, Wanderwegen und Museen die Griechenland zu bieten hat.

Seit dem letzten Bericht sind wir über den Kanal von Korinth gefahren und haben Mittelgriechenland erkundet. Ganz am Anfang war die Landschaft noch so wie in Peloponnes, mit Olivenhainen, Zitrusbäumen etc. In Alepochori, noch am Golf von Korinth, war es sogar warm genug um im Meer zu baden.

Danach ging es steil in die Berge hoch, wo wir das Männerkloster Ossios Lukas besuchen wollten. Da das Kloster nur ein Abstecher war, haben wir unsere Taschen bei einem hilfsbereiten Tankstellenbetreiber stehen lassen, der uns zum Cappuccino mit Zimt auch noch eine Flasche Wasser spendiert hat.

In dieser Gegend, unweit von Athen, haben 2023 üble Waldbrände gewütet. Das Kloster war mittendrin, aber glücklicherweise wurde es verschont, bis auf einen einzigen Baum, der komplett abgebrannt ist.

Die beiden Kirchen hätten unterschiedlicher nicht sein können, eine war voller kunstvoller Mosaike, die andere schlicht, das Mauerwerk offen sichtbar.

Danach ging es weiter die Berge hoch Richtung Delphi (600 müM), dazu mussten wir aber vorher noch durch das hübsche Bergdorf Arachova, das auf 950 m über Meer liegt.

Delphi musste in der Antike und bis ins 3. Jh. ein sehr beeindruckender Ort gewesen sein, da alle, denen das berühmte Orakel geholfen hatte, sich dafür bedankten und Statuen, reichlich gefüllte Schatzhäuser, Tempel etc. dort errichten liessen. Im archeologischen Museum wurde beschrieben, dass man sich Delphi auch in der Antike schon vorstellen muss wie ein Freilichtmuseum.

Von Delphi ging es wieder über die Berge langsam in Richtung Norden und die Landschaft hat in jedem Tal gewechselt, was die Strapazen den Berg hoch schnell vergessen gemacht hat, wenn man, oben angekommen, die neue Aussicht geniessen kann.

Da es bis zum nächsten Ort mit Unterkunft zu weit war, haben wir unser Zelt kurzerhand hinter einer Hecke auf einer gemähten Wiese aufgestellt.

Als für den nächsten Nachmittag starker Regen vorausgesagt wurde (Hier in Griechenland inkl. funktionierenden Warn-SMS vom nationalen Wetterdienst), sind wir nur bis zur nächsten Stadt gefahren, wo wir den regnerischen Abend im griechischen Kino verbracht haben. Zum Glück wird nicht ins griechische synchronisiert.

Am nächsten Morgen war das Unwetter durch und wir sind frohen Mutes weiter gefahren. Wir kamen gut voran, und haben uns in einem kleinen Bergdorf fünf Minuten vor Ladenschluss noch kurz die Zutaten für einen griechischen Salat gekauft und gleich vor Ort verspeist.

Komoot hat uns für die Weiterfahrt statt der Hauptstrasse eine schicke Abkürzung durch das Hinterland vorgeschlagen. Diese entpuppte sich dann zuerst als Schotterpiste, dann als Feldweg, der durch den Regen der vorigen Nacht völlig aufgeweicht war. Da ging nichts mehr! Der Schlamm steckte zwischen Rad und Schutzblech, wir mussten schieben und alle paar Meter wieder denn Schlamm mit einem Stock entfernen. Viel gefluche, dafür haben wir als Belohnung eine griechische Landschildkröte und eine Rotte Wildschweine gesehen.

Die Kleinstadt Karditsa hat sich dann überraschenderweise als richtige Velostadt entpuppt, mit Velowegen und Menschen auf Velos.

Da das Wetter in den nächsten Tagen weiterhin wechselhaft und kalt angesagt war, haben wir am nächsten Morgen noch im Halbschlaf spontan unsere Pläne geändert aber dazu mehr im nächsten Bericht.

Vorige Etappe: Olympia bis Korinth
Nächste Etappe: Abstecher nach Thessaloniki, von Meteora bis zur Vikos Schlucht

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